Die römischen Ruinen von Cáparra
Eine kaiserliche Stadt
In der Provinz Cáceres sind zahlreiche Spuren ihrer römischen Blütezeit erhalten. Darunter sind vor allem die römischen Ruinen von Cáparra hervorzuheben, die im Landkreis Tierras de Granadilla im Norden der Provinz, zwischen den Gemeinden Oliva de Plasencia und Guijo de Granadilla, zu finden sind.
Ihre exponierte Lage auf einem Hügel am Ufer des Río Ambroz und die Tatsache, dass die Vía de la Plata durch den Ort führt, haben dieser römischen Siedlung während der Regierungszeit Vespasians etwa im Jahr 74 n. Chr. die Kategorie eines Municipiums eingebracht. Von da an entwickelte sich Cáparra als Stadt. Im Hochmittelalter begann der Verfall der Stadt und ein Großteil der Bevölkerung wanderte ab, insbesondere zur Zeit der islamischen Expansion auf der iberischen Halbinsel.
Das emblematischste Element dieser antiken Römerstadt ist ihr Tetrapylum, ein überkuppeltes Portal. Der Bogen befindet sich im Stadtkern und spannte sich einst über die Römerstraße Vía de la Plata.
Der vierstirnige Bogen besteht aus großen Quadersteinen mit bossierter Stirnseite. Die Kapitelle tragen einen Abakus, auf dem sich eine Archivolte erhebt. Sie ist ein Teil des Kreuzgewölbes. Dieser Bogen ist einzigartig auf der Iberischen Halbinsel.
Zum historischen Ensemble von Cáparra gehört auch eine Römerbrücke. Es ist ungewiss, aus welcher Zeit das Bauwerk stammt. Eindeutig ist jedoch, dass ausschließlich die mittleren der vier Bögen vollständig den Römern zuzuschreiben sind.
Die Rundbögen der Brücke liegen auf einer vorspringenden Quaderreihe auf. An der flussaufwärts gerichteten Seite befinden sich ein dreieckiger und ein trapezförmiger Wellenbrecher. Dagegen ist die stromabwärts gerichtete Mauerseite flach. Das Bauwerk besteht aus Granitquadern, die etwas unregelmäßig aneinandergereiht wurden.
Beide Baudenkmäler stehen seit 1931 in der Kategorie Baudenkmäler unter Denkmalschutz.
Zudem ist erwähnenswert, dass die römischen Ruinen seit 2017 im Rahmen des Internationalen Klassischen Theaterfestivals von Mérida in bestimmten Theaterstücken als Kulisse zum Einsatz kommen.
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