Das Kloster Yuste Europäisches Kulturerbe
Eine Königliche Residenz
An einer Flanke der Sierra de Tormantos liegt, zwei Kilometer von Cuacos entfernt, das Kloster San Jerónimo de Yuste, ein imposantes Männerkloster, in dem Kaiser Karl V. seinen Lebensabend verbrachte.
Der Ursprung des Klosters geht in das 13. Jh. zurück, als der Eigentümer des Grundstücks dieses einer religiösen Gemeinschaft, den „Ermitaños de la Pobre Vida“, überließ, damit sie dort ein Kloster errichteten.
Mitte des 16. Jhs. sollte das Klosterleben und auch das Kloster selbst durch den Willen von Kaiser Karl V. eine Wendung nehmen, als er nach seiner Abdankung zugunsten seines Sohnes Philipps II. diesen Ort zu seinem Alterssitz machte.
Dies hatte zur Folge, dass das Kloster um zahlreiche Räumlichkeiten erweitert werden musste, um den Kaiser und sein Gefolge zu beherbergen. Also wurde im Südteil des Klosters direkt neben der Kirche ein kleiner, zweigeschossiger Palast mit insgesamt acht Zimmern und einem Innenhof errichtet.
Im linken Flügel des Erdgeschosses befand sich die Vorkammer und das Schlafgemach des Kaisers, und die Zimmer des rechten Flügels boten eine schöne Aussicht auf eine Anlage mit einem hübschen Teich und eine Öl- und Getreidemühle.
Am 21. September 1558 verstarb Karl V. Er wurde zunächst in der Kirche begraben. Später wurde sein Leichnam auf Wunsch Philipps II. ins Kloster San Lorenzo del Escorial überführt.
Während des spanischen Unabhängigkeitskriegs wurde das Kloster in Brand gesetzt und nahezu vollständig zerstört. Die Hieronymiten wurden vertrieben und das Kloster zur Versteigerung ausgeschrieben. Danach folgte eine Zeit, in der das Gebäude vernachlässigt wurde und zunehmend dem Verfall preisgegeben war.
Der aktuelle Bau wurde auf den Ruinen des historischen Klosters errichtet. Es wurde im Jahr 1931 zum Schützenswerten Kulturgut der Kategorie Baudenkmal erklärt und gehört seit 2007 zum Europäischen Kulturerbe.
Seit Jahren befindet sich in dem Kloster die Stiftung Europäische Akademie von Yuste (Academia Europea de Yuste), die es sich zum Ziel gemacht hat, die kulturellen Werte Europas zu verbreiten, und zu diesem Zweck verschiedene Veranstaltungen organisiert. Am bekanntesten ist der Europapreis Karl V. (Premio Europeo Carlos V).
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